Mehr vom Gleichen oder doch etwas ganz anderes?

Veröffentlicht am January 4th, 2015

Wer war nicht schon in der Situation, dass etwas nicht so gelaufen ist wie gewünscht, dass die unternommenen Anstrengungen nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben?

 

Nehmen wir den Sportler, der trotz intensiven Trainings sein Leistungsniveau nicht verbessern kann. Ähnlich sieht es bei dem aus, der abnehmen will, aber trotz bewusster Ernährung und entsprechender sportlicher Aktivitäten kaum ein Gramm verliert. Oder was ist mit demjenigen, der sich beruflich verändern will oder muss, aber trotz zahlreicher Bewerbungen keine bis kaum Einladungen zu Vorstellungsgesprächen bekommt?

Die am häufigsten zu beobachtende Reaktion ist, dass die Menschen in solchen Situationen noch mehr vom Gleichen machen. Der Sportler trainiert noch intensiver oder auch zeitaufwändiger, der mit dem Wunsch abzunehmen legt noch mehr Augenmerk auf Ernährung und Sport und der sich Bewerbende durchforstet noch intensiver die Zeitungen und Stellenbörsen im Internet und schickt noch mehr Bewerbungen auf den Weg als zuvor … Der Erfolg ist dabei oftmals gleich Null beziehungsweise entspricht in keinstem Maß dem betriebenen Aufwand.

Mehr vom Gleichen zu machen, kann eine Strategie sein. Vielleicht sollten wir uns in solchen Situationen aber auch mal nach anderen Strategien umsehen?! Aber wie könnte eine solche andere Strategie aussehen?

1. Wir machen etwas ganz anderes.

2. Wir modifizieren das, was wir bisher getan haben.

Der Sportler könnte sich zum Beispiel mit anderen Trainingsmethoden, mit Yoga oder mit Mentalcoaching beschäftigen. Derjenige mit dem Wunsch abzunehmen könnte sich beispielsweise zuerst einmal ärztlich durchchecken lassen oder sich einer Gruppe anschließen, die ähnliche Ziele verfolgt wie er selbst. Der Arbeitssuchende wäre unter Umständen mit Networking oder einer Anpassung seiner Bewerbungsunterlagen gut beraten.

Letztendlich geht es darum, sich mal zurückzulehnen, sich eine Auszeit zu gönnen und zu überlegen, was man in seiner speziellen Situation anders machen könnte. Oftmals versagen wir uns aber genau das, weil wir der Meinung sind, dass wir derartige Auszeiten nicht verdient haben und verfallen stattdessen in blinden Aktionismus. Wir haben dann einen Tunnelblick und machen quasi wie automatisiert noch mehr vom Gleichen.

Oftmals ermöglichen uns aber gerade diese Auszeiten einen anderen Blickwinkel auf unsere Situation und somit auf eine andere und vielfach auch erfolgreichere Lösungsstrategie.

Ich möchte Sie einladen, gelegentlich mal inne zu halten, vom Aktionismus-Zug kurzerhand abzuspringen und nach neuen Blickwinkeln Ausschau zu halten. Vielleicht stellen wir dann fest, dass uns Freunde oder Familienmitglieder schon des Längeren und des Öfteren mit alternativen Lösungsstrategien konfrontiert haben?! Aufgrund unseres Tunnelblicks konnten und / oder wollten wir diese aber nicht wahrhaben …

Klaus Linten