Warum leiden wir Menschen unter Stress?

Veröffentlicht am February 25th, 2015

Stress – ob im Schulalltag oder Arbeitsleben, innerhalb der Familie oder wo sonst auch immer – ist uns allen sicherlich allzu gut bekannt. Aber was ist Stress eigentlich? Was veranlasst uns Menschen, uns derart häufig gestresst zu fühlen? Und was vielleicht noch am wichtigsten ist: Was können wir nachhaltig  dagegen tun?

Der Arzt Dr. Hans Selye hat 1936 Stress als unspezifische Antwort des Körpers auf eine Anforderung hin definiert. Dabei unterscheidet Selye zwischen negativem, dem sogenannten Disstress, und positivem Stress, dem sogenannten Eustress. Stress ist demnach eine Reaktion unseres Körpers auf gewisse Stressfaktoren. Diese können sich positiv oder auch negativ auf die Gesundheit auswirken – je nachdem, wie wir im Einzelfall die vorliegenden Stressfaktoren bewerten.

Ist etwas mit einem Nervenkitzel verbunden wie etwa eine Achterbahnfahrt oder eine Fahrt mit 250 km/h über die Autobahn, so reagieren manche Menschen mit Eustress, andere wiederum mit Disstress auf diesen Nervenkitzel. Auch reagieren Menschen beispielsweise unterschiedlich auf hohe und wechselnde Anforderungen am Arbeitsplatz. Die einen brauchen genau dies, um sich selbst verwirklichen zu können oder keine Langeweile zu verspüren, andere leiden unter derartigen Situationen. Stress ist somit ein rein subjektives Empfinden.

Aber was genau passiert bei Stress im menschlichen Körper? Schätzen wir eine Situation als negativ, weil gefährlich, unkontrollierbar oder unangenehm ein, schüttet der Körper verschiedenste Neurotransmitter und Hormone – zum Beispiel Adrenalin oder Noradrenalin – aus. Bleiben wir länger in einer derartigen Situation, können die Stresshormone nicht abgebaut werden. Folge: Die körperliche Anspannung bleibt erhalten. Wichtig ist es somit, eine als stressig erlebte Situation schnellstmöglich zu verändern oder zu verlassen. Zugegebenermaßen ist das im Schul-, Arbeits- oder Familienleben oftmals nicht ganz einfach. Dennoch ist genau dies wichtig, da eine Einstellungsänderung unsererseits zu der Stresssituation auch nicht so ohne Weiteres möglich ist. Hier können aber Coaches durch die Vermittlung geeigneter Stressbewältigungsstrategien gute Dienste leisten!

Stress macht sich unterschiedlich bemerkbar. Der einen Person schlägt Stress eher auf den Magen, bei einer anderen zeigt sie sich in Formen wie Bluthochdruck, Kopf- oder Nackenschmerzen, Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, sexuellen Problemen, Lustlosigkeit, Gereiztheit, Burn Out  oder zig weiteren Symptomen. Betroffen sind somit die Körper-, die Geist-, die Gefühls- und / oder die Verhaltensebene. Auch hier können Coaches direkt und nachhaltig tätig werden.

Ich möchte Sie in Ihrem eigenen sowie im Interesse Ihrer Mitmenschen auffordern: Reduzieren Sie die Situationen und Anforderungen, die bei Ihnen zu Disstress führen. Ihr Körper und Ihre Mitmenschen werden es Ihnen danken!

Ob beziehungsweise wie stark Sie aktuell unter Stress leiden, können Sie im Internet im Rahmen diverser Stresstests ausloten.

Im nächsten Blog-Beitrag werde ich dieses Thema nochmals aufgreifen. Im Mittelpunkt des neuen Blogs stehen dann neben Stressfaktoren im Alltag und typischen Denkweisen von stressgeplagten Menschen auch erfolgreiche Methoden zur Stressbewältigung und zum Stressabbau.

Klaus Linten